Grußbotschaft 2021
Jahresrückblick 2021
Das Jahr 2021 haben wir im wunderschön eingeschneiten Finnland, im Innenhof unserer Wohnanlage, mit einem Neujahrskonzert der Jugend unserer Nachbarn begonnen. Im Freien wegen Corona bei -8 Grad waren die von Blasinstrumenten begleiteten Lieder ein stimmungsvolles Erlebnis.
Die Neujahrsmesse konnten wir trotz Corona in unserer Hochzeitskirche „Maria Königin“ in Hollola feiern. In der mit kunstvoll restaurierten Fresken ausgestatteten, mit original Wachskerzen ausgeleuchteten, in katholischer Zeit erbauten Kirche war eine erhebende Stimmung.
In Düsseldorf begann sofort der Alltag. In dem von den Anwälten Dr. Volker Schumacher und Bernd Weisbrodt von DUS-illuminated geführten Prozess wegen Verletzung der Bildrechte der Stiftung durch die Metro, haben die zwei Richterinnen und der Richter die einstweilige Verfügung gegen die Metro zwar zurückgenommen, sie haben aber klar formulierte Worte der Anerkennung für die Marke Rheinkomet®, der Wort- und Bildmarke von DUS-illuminated® als Kunstwerk im Urteil vom 13.1.2021 gefunden:
„Die Lichtinstallation Rheinkomet®, ausgeführt von Klaus H.R. Gendrung im Auftrag der Antragstellerin, ist ein Werk der bildenden Kunst im Sinne von § 2 Abs. 1 Nr. 4 UrhG von internationalem Format. Eine Lichtinstallation kann nach der Rechtsprechung des BGH ein Werk der bildenden Kunst sein. Dies hat der BGH hinsichtlich der Lichtinstallation „PHaradise“ im Kuppelbereich des Billing-Baus der Kunsthalle Mannheim bestätigt, in dem er die Rechtsauffassung des OLG Karlsruhe ausdrücklich geteilt und Rechtsfehler verneint hat (BGH ZUM 2019, 521, Rdnr. 23).“
Die Lichtaktion „Grüner Fernsehturm“ am 10. Februar 2021 für den Kinderhospizverein zum Thema „Kinder brauchen Hoffnung“ hat große Beachtung in der Bevölkerung und in der Presse gefunden. Das Projekt wurde mit Unterstützung von Aengevelt Immobilien, Spohr GbR, der Netzwerkgesellschaft und aus Rücklagen der Stiftung finanziert. Die Realisierung lag bei der Modern Media Group.
Meine Geburtstagsferien haben wir, wie seit über 30 Jahren, unter Einhaltung der Corona-Regeln in der „Chesa Spuondas“ im Oberengadin verlebt. Unsere Urlaube haben oft mit dem Gottesdienst in der Dorfkirche Champfèr begonnen. In diesem Jahr musste der katholische Gottesdienst in der Kirche „Regina Pacis“, der Hauskirche unseres Nachbaranwesen „Suvretta“ und das Gebet für den „Frieden in der Welt“ wegen Corona ausfallen.
Auch auf das Skifahren haben wir wegen der geschlossenen Berghütten verzichten müssen. Ein besonderes Erlebnis war die Freiluftausstellung des britischen Künstlers, Damien Hirst in St. Moritz. Mit seiner „Mental Escapology – I think that art is a magical thing“ machte der spektakulärste und teuerste Künstler der Welt an drei Ausstellungsorten (Reformierte Kirche, Forum Paracelsus und St. Moritzer See) von sich Reden.
In Düsseldorf wurde Kunst von Leon Löwentraut, unter der Schirmherrschaft der Gattin des Landtagspräsidenten, Frau Monika Kuper mit dem Motto „Vereint gegen Corona, Impfen = Freiheit, Junge Kunst gegen Corona“ auf dem Fernsehturm vom 6.3. – 12.3. gezeigt. Die Aktion hatte ein außergewöhnliches Medienecho, weit über die regionale Presse hinaus. Sie war eine vielbeachtete Werbung für den jungen Autodidakten. Löwentraut ist mit heute 23 Jahren einer der erfolgreichsten Maler der jungen Generation. Die von ihm auf dem Fernsehturm durchgeführte Lichtshow seiner Malkunst fand weltweite Beachtung unterschiedlicher Bewertung.
Im März konnten wir mit Herrn Udo van Meeteren die weiteren Projekte von DUS-illuminated gemeinsam besprechen. Dabei berichtete unser Düsseldorfer Ehrenbürger, dass er die Ehrenpräsidentin der deutsch-russischen Handelskammer, Frau Dr. Andrea von Knoop getroffen hat, diese war mit den Geburtstagsvorbereitungen des zurückgetretenen Präsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, beschäftigt, als das Gastgeschenk hatte Herr van Meeteren ihr das Buch „Postwall – Postsquare – Rebuilding the World after 1989“ unserer Tochter Kristina dediziert. Sie war nach der Lektüre, besonders von dem Artikel über den Zerfall der Sowjetunion, so begeistert, dass sie Michail Gorbatschow eine besondere Geburtstagsfreude machen wollte und nach der Übersetzung ins Deutsche („Wendezeit – Die Neuordnung der Welt nach 1989“) und ins Spanische („Después del Muro: La reconstrucción del mundo tras 1989“) das Buch in Kooperation mit Herrn van Meeteren und den Düsseldorfes Jonges auch ins Russische übersetzen lassen will. Das Projekt steht inzwischen und die Einleitung ist bereits übersetzt.
„200 Jahre Griechenland“ – diese von dem griechischen Generalkonsulat in Kooperation mit DUS-illuminated durch die Modern Media Group realisierte Lichtaktion, die im Wesentlichen von griechischen Firmen gesponsert worden ist, zeigte außergewöhnliche Laserprojektionen auf dem in den Farben Griechenlands illuminierten Fernsehturm. Höhepunkt der Veranstaltung, an der fast 3.000 griechische Familien unter freien Himmel teilnahmen, war das Singen der griechischen Nationalhymne. Die griechische Generalkonsulin war stolz, ihrer Regierung berichten zu können, dass die unter Beachtung von Coronaregeln durchgeführte Großveranstaltung in Düsseldorf, im Gegensatz zu München und Berlin, anders als in der Presse dargestellt, ohne Zwischenfälle, mit Respekt und Nationalstolz abgelaufen ist. Dieses Ereignis Griechenlands wurde übrigens mit Bildern des blau-weißen Fernsehturms der Landeshauptstadt Düsseldorf in 124 Länder übertragen und war in den sozialen Medien weltweit die an diesem Tage am meisten abgerufene Veranstaltung zu dem Thema „200 Jahre Griechenland“. Eine Neuauflage mit Werken griechischer Künstler ist mit dem griechischen Generalkonsulat bereits abgestimmt. Mit der griechischen und portugiesischen Generalkonsulin wurde in unserem Garten das weitere Vorgehen abgestimmt.
Die von DUS-illuminated mit dem Vatikan geplante Lichtinszenierung „Maria, Mutter Europas – schütze die Welt vor Corona“ war auf den 25. März, Maria Verkündigung verschoben worden. Sie fand diskret in der Nacht nach der Illumination „200 Jahre Griechenland“ statt. Der Vatikan zeigte sich in einem Dankesschreiben sehr beeindruckt von der Düsseldorfer Initiative.
Mit Vollendung seines 95. Lebensjahres wurde Herr Udo van Meeteren auf Grund seiner außerordentlichen Verdienste zum Ehrenvorsitzenden der Düsseldorfer Bürgerstiftung DUS -illuminated auf Lebenszeit ernannt. Die von Ben Koch gestaltete Urkunde konnte Herrn van Meeteren nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub persönlich mit herzlichem Dank für die freundschaftliche Zusammenarbeit seit 20 Jahren überreicht werden.
Ein besonderer Höhepunkt in unserem Freundeskreis war am 26. Juni die Taufe von Abygaïl, der Nichte unserer Patentochter Rose und Enkelin unserer langjährigen Freunde Paul und Claire aus Rouen. Die glücklichen Eltern Sandy und Yves hatten uns nach Montmeyran bei Valence eingeladen, wo wir Robert Cardinal Sarah, Präfekt für Liturgie und Sakrament em. in Rom bei der Taufzeremonie wiedergesehen haben. Die französische Ausgabe des von Cardinal Robert und Papst Benedikt XVI gemeinsam herausgegebene Buch „Des profondeurs de nons cœurs“ fand in Frankreich gewaltige Beachtung. Ich hatte Gelegenheit, mit Robert über das ihm dedizierte Buch „Schmittmann. Ein europäisch denkender Märtyrer“ aus Düsseldorf-Flehe zu sprechen. Darin werden die Erkenntnisse aus den im Mai geöffneten Geheimen Archiven des Vatikans zur Nazizeit veröffentlicht werden.
Da wir mit dem Auto nach Südfrankreich gereist waren, haben wir die Gelegenheit genutzt, unser seit 1973 regelmäßig besuchtes Banyuls anzusteuern, wo wir uns mit Rose und ihrem Sohn Dorian für einige Tage getroffen haben. Wir konnten bei strahlender Sonne das Meer und die Terrasse mit Rundumblick auf die Bucht, in der ich immer zwei bis drei Mal täglich ein bis zwei Runden schwimme, genießen.
Bei dem Besuch seiner Königlichen Hoheit Dom Duarte de Braganca am 23. Juli in Düsseldorf wurde dem Herzog das Buch von Kristina „Post wall Post square„ in Spanisch als Gastgeschenk überreicht. Als seine Hoheit bei der Hochzeit der Romanows in Moskau im vergangenen Sommer von der geplanten russischen Übersetzung erfuhr, stellte Dom Duarte auch die portugiesische Übersetzung in Aussicht.
Carlos Quintas und die Initiative Düsseldorf-Portugal hatten in Düsseldorf ein wunderbares Programm für den Besuch von Dom Duarte de Braganca, den mit der Initiative eine über 10-jährige Freundschaft verbindet, zusammengestellt.
Der Tag begann schon um 10.00 Uhr mit dem Empfang im Landtag durch die 1. Landtagsvizepräsidentin Frau Carina Gödecke. Nach dem Grußwort von Dom Duarte erfolgte die Eintragung ins Gästebuch des Landtags im Raum der Stille und der Eintrag Dom Duarte als erster europäischer Staatsmann in das Kondolenzbuch für die Flutopfer an der Ahr. Die Besichtigung des von meinem Diplomvater Professor Fritz Eller gebauten Landtag, hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Gästen.
Im Goethemuseum erfolgte die Begrüßung durch Herrn Direktor Prof. Dr. Christof Wingertszahn. Dom Duarte sprach ein Grußwort und legte ein Blumengesteck mit der Schleife des Königshauses unterhalb Gedenktafel im Garten des Schlosses nieder. Dr. Andreas Turnsek, der Vorsitzende des Heine-Kreises, sprach erläuternde Worte zu Stefanie von Hohenzollern-Sigmaringen, die durch ihre Mildtätigkeit als Königin im Volksmund als „Engel der Armen“ tituliert wird. Der Besuch endete mit der Eintragung ins Gästebuch des Goethe-Museums.
Am Mittag war der Empfang des 30 Personen starken Gefolges in der Stadtsparkasse Düsseldorf. Die Gäste wurden auf der Terrasse des Hochhauses durch die Vorstandsvorsitzende Frau Karin-Brigitte Göbel begrüßt. Nach dem Grußwort von Dom Duarte durfte ich in der Diplomatensprache französisch die Stadtsilhouette vom Schwanenspiegel über Spee’s Grabenund über die Königsallee bis zum Ratinger Tor erläutern. Nach dem lmbiss fand ein reger Meinungsaustausch statt.
Bei dem anschließenden privaten Altstadtrundgang mit Brauereibesichtigung des Uerigen erläuterte Heinrich Spohr jr. seiner Hoheit und dessen Gefolge das Leben der Düsseldorfer im Schatten des Rathauses.
Um 15:00 Uhr begrüßte Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller Dom Duarte im Rathaus. Carlos Quintas wies auf die Bedeutung des Hauses Braganca hin und erläuterte die Verbindung zu den in Düsseldorf residierenden Pfalz-Neuburger Pfalzgrafen. Eine Schwester Jan Wellems, Maria Sophia (*6.8.1666 Schloss Benrath, †4.8.1699 Lissabon), war in der Jan-Wellem-Zeit durch Heirat portugiesische Königin.
Im Stadtmuseum konnte ich als 2. Vorsitzender des Freundeskreis Stadtmuseum die Stadtgeschichte am Stadt- und Festungsmodell für die Gäste erläutern. Nach der Begrüßung durch die Direktorin Frau Dr. Susanne Anna und der Eintragung ins Gästebuch folgte ein Rundgang durch das Museum mit Besichtigung der Dokumente zur Heiratspolitik des Düsseldorfer Hofes.
In der Basilika St. Lambertus feierten die Gäste um 18:00 Uhr mit der Düsseldorfer Stadtgesellschaft einen Festgottesdienst zum Gedenken an die Düsseldorfer Prinzessin Stefanie von Hohenzollern-Sigmaringen, Königin von Portugal. Zelebrant war Stadtdechant Frank Heidkamp. Die Sopranistin Alexandra von der Weth verzauberte die Gäste durch ihr wunderschön gesungenes „Exsultate Jubilate“ von W.A. Mozart.
Nach der heiligen Messe erfolgte die Verleihung des vom Heiligen Stuhl in Rom anerkannten Ordens „Unsere Liebe Frau von Vila Viçosa“ (Immaculata), der Schutzpatronin Portugals, durch den Großmeister des Ordens Dom Duarte de Bragança an Carlos Quintas und meine Wenigkeit. Der Dank für den Ritterschlag beinhaltete das Versprechen als Diener der Immaculata, der Schutzpatronin Portugals, stets aufrichtig zu handeln.
Im eindrucksvollen, historischen Gewölbekeller „Vinho de Portugal“ von 1641 fand ein gemütlicher Ausklang des eindrucksvollen Festtages mit Weinverkostung und Bewirtung durch Sommelier Carlos Quintas statt.
Während der Coronazeit war der Industrie-Club zum Mittagstisch geöffnet, so dass ich mehrmals Freunde zu wichtigen Gesprächen in angenehmer Atmosphäre treffen konnte.
Die Tage im Juni um den Geburtstag von Marjatta haben wir traditionell in Finnland verbracht. In diesem Jahr waren wir nicht mehr bei der Familie unser Anfang des Jahres verstorbenen Freundin in Kangasniemi zur Feier der Mittsommernacht. Wegen Corona blieben wir in Hollola und Tapiola. Am 14.06 starb Heikki Kinnari, der Lieblingscousin und Hausherr des Gutes Kinnari in Hollola mit 85 Jahren. Die letzten Tage verbrachte er im Zentralkrankenhaus von Hollola, wo er in der Hauskapelle des Keskussairala die letzten Tage für sein erfolgreiches Leben im Gebet dankte. Wir konnten uns in Finnland bei strahlenden Sommertagen gut erholen und alle Coronasorgen vergessen. Die An- und Ausreise war auch dieses Mal wieder unkompliziert. In Helsinki stand die Nationaloper im Mittelpunkt. Das perfekt organisierte und geplante Haus hatte uns als Vorbild für das Raumprogramm des „Europäums“, als neue Kulturcenter in Düsseldorf am Rhein gedient. Der mit Guntram Schoenitz entwickelte Plan einer neuen, zeitgemäßen Kulturstätte mit Fotoinstitut und Filmmuseum am Rheinpark frei über dem Wasser schwebend, wie die Häuser im Rheinauhafen in Köln, habe ich in Helsinki erneut ins Gespräch gebracht. Unsere Sommertochter Sanna Vesikansa, die in Bad Godesberg geboren ist und perfekt Deutsch spricht, hatte schon als Vizebürgermeisterin eine große Chance für eine europäische „Oper für alle“ in Düsseldorf gesehen, die mit den skandinavischen Opernhäusern kompatibel ist und gut in das Konzept einer transeuropäischen Opernlandschaft passt.
Am 25. Juni 2021 waren wir glücklich, aus der Zeitung zu erfahren, dass nach Bewertung aller Opern-Standorte, unser Vorschlag eines Neubaus am Rheinwerft zu den vier übriggebliebenen Entwürfen gehörte. Da unser Beitrag sich auch exakt an der Größe der internationalen Häuser in Skandinavien, Athen, Barcelona und Linz orientiert hat (2 ½-fache Größe des Hauses an der Heinrich-Heine-Allee), waren wir zuversichtlich auf die weitere Entwicklung. Bei der Beurteilung hatte die Nähe zum Stadtzentrum allerdings mehr Vorrang, als die nach europäischem Standard und der Bedeutung des Ensembles angemessene Größenausdehnung und die wichtige Beurteilung der Kostenfrage. Die Einsparung der Ersatzspielstätte von 46 Mio. Euro, der Wert des vorhandenen städtischen Grundstücks von 108 Mio. Euro, die entfallenden Abbruch- und Herrichtungskosten von 28 Mio. Euro und die nicht erforderliche Tiefgarage, die wegen 600 vorhandener Parkplätze am Rheinwerft von 20 Mio. Euro, insgesamt 220 Mio. Euro günstiger als die favorisierten Standorte Hofgarten und Wehrhahn, die außerdem noch Beeinträchtigungen durch Baustelleneinrichtungen im öffentlichen Raum und dreijährige Verkehrsbehinderungen nach sich ziehen werden.
Vom 8. bis 19. August hatten wir nochmals den Spätsommer in Finnland genießen können. Am 17. August verstarb Meri, die Mutter von Juha Rehula, bis 2017 Familien- und Gesundheitsminister Finnlands, ein Großcousin von Marjatta. Wir haben uns am folgenden Tag zur Kondolenz bei Juha noch einfinden können.
Die günstigen Direkt-Flugverbindungen nach Béziers erlaubten uns, im September noch einmal für 14 Tage ans Mittelmeer zu reisen, um in Banyuls, der Wirkungsstätte des Bildhauers Maillol, von dem in Düsseldorf die Heine-Statue im Hofgarten steht, Kunst, Kultur und frische Luft zu genießen und unsere Gedanken in dieser freien Atmosphäre schweifen lassen zu können. Bekanntlich war der Fluchtweg über die Pyrenäen für viele jüdische Familien die einzige Chance über Spanien und Portugal auszureisen. Ein Wanderweg zeichnet heute den von Hans und Lisa Fittko geb. Elisabeth Eckstein von 1939 bis 1941 nach. Diese Tatsache konnte in dem Buch über Benedikt Schmittmann in Verbindung mit den neuesten Erkenntnissen aus dem Vatikan bestätigt werden.
Vom 23. bis 26. September fand die traditionelle Segeltour der Blootwoosch-Galerie der Düsseldorfer Jonges in der Zuider See statt.
Gemäß Beschluss der Beiratssitzung im La Castagna 2019 hatte DUS-illuminated sich in Lissabon bei der Illumination des Aquäduktes in Alfeite, nahe der früheren Sommerresidenz der Düsseldorfer Prinzessin Stephanie von Hohenzollern Sigmaringen, der Gattin des portugiesischen Königs Pedro IV, engagiert. Das Projekt und die Restaurierung des Parks konnten dank einer Beteiligung von DUS-illuminated, dem unermüdlichen Einsatz von Carlos Quintas und privater Stiftungen in Angriff genommen werden. Die einzelnen illuminierten Bögen stehen für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Die offizielle für den 23 bis 26 September an die portugiesische Marine musste wegen Corona gecancelt werden.
Im Herbst konnte Klaus Gendrung mit mir erste Überlegungen für die wichtige Lichtaktion „every name counts“ „weiterverfolgen. Nachdem Frau Professor Gaensheimer auf Vermittlung von Oberbürgermeister a. D. Thomas Geisel die Nutzung vom K20 genehmigt hatte, mussten wir aus Kostengründen eine andere Projektionswand finden. Die am Rheinufer gelegene und publikumswirksame Bastionsmauer war finanziell ebenso wenig zu realisieren. Schließlich gelang es mit dem Landtagspräsidenten André Kuper, eine Lösung auf der Medienwand des Landtags zu finden.
Im September weihte mein Freund Dr. Wulff Aengevelt mich in seine Sorgen für die Stiftung des Schumann-Denkmals am Ratinger Tor ein. Da ich 1983 das Ratinger Tor im Zuge des U-Bahn-Baus im Auftrag der Stadt Düsseldorf restauriert hatte und der Wunsch von Professor Hentrich, die Symmetrie des Tores wiederherzustellen, noch gut im Gedächtnis hatte, habe ich überlegt, einen Standort südlich des Ratinger Tors zu finden. Meine Animation unter Berücksichtigung der Proportionen des von Adolph von Vagedes 1811 fertiggestellten Tores, sah eine Aufstellung innerhalb des Mauerbogens vor. Mein Wunsch, die Lorbeerkränze in den Metopen des Ratinger Tors wieder zu vergolden statt mit Goldbronze zu streichen, ist noch nicht realisiert. Wenn die Schumann-Skulptur aufgestellt ist, soll das Ratinger Tor in seinem Hochglanz fertiggestellt sein. Inzwischen ist die Aufstellung für das Ratinger Tor im Kulturausschuss beschlossen worden, so dass Professor Markus Lüpertz mit großer Freude an seinem Werk arbeitet und endlich in der Stadt an einer markanten Stelle präsent sein.
Am 12. Oktober verstarb der bekannte Düsseldorfer Architekt, Professor Heinz Kalenborn, den ich 1958 bei einem Gartenfest meiner Eltern am Fleher Deich 2 kennengelernt habe. Er war später mein Mentor für zeitgenössische Architektur und Städtebaufragen. So hat er u. a. meinen Vorschlag für den Landtag am Rhein in den politischen Gremien gefördert. In der AGD war er bis 2016 mein Stellvertreter. Ich habe für ihn mit seiner Tochter Nina einen Nachruf verfasst, der auf meiner Internetseite hinterlegt ist.
Das Schreiben der Töchter vom Heiligen Kreuz vom 23. November 2021 mit der Bekanntgabe, dass der von unserem Büro restaurierte und durch ein Exerzitienhaus und die Ausmalung der Kapelle von Aspel nach 172 Jahren Ende 2022 aufgegeben wird, hat mich sehr traurig gestimmt. Erschütternd ist vor allen Dingen die Aussage, dass das am 31.12.2020 ermittelte Durchschnittsalter der Töchter vom Heiligen Kreuz bei 84,4 Jahren lag. Seit 1975 mit der Restaurierung der Karmeliten-Kapelle fühlte ich mich den Töchtern vom Heiligen Kreuz eng verbunden. Die Umstrukturierung des Theresien-Hospital in ein Altenheim, die Freskierung der Carmelitessen-Kapelle mit der Entscheidung zwischen dem Restaurator der Semper Oper in Dresden, Herrn Matthias Schulz, Salvador Dali in Figueras, Prof. Graubner in Düsseldorf und die Wahl des Freskenmalers Wolfram Köberl aus Innsbruck, haben meine Tätigkeit als Denkmalpfleger entscheidend geprägt. Mit dem von den Schwestern zitierten Gedanken von Paul Weismantel „Hellwach zu sein für das, was es neu zu erkennen gilt, in dieser Zeit“ haben die Gremien im Dezember entschieden, Aspel zu veräußern und das ehemalige Mutterhaus der Christenserinnen in Stolberg/Venwegen als Alterssitz zu übernehmen.
Der Ehrenbürger der Landeshauptstadt Düsseldorf und Ehrenvorsitzende der Düsseldorfer Bürgerstiftung DUS-illuminated hat mit Frau Dr. Schäfer-Gehrau, Gründungsmitglied der Stiftung, und mir die Verjüngung des Vorstands und Beirats von DUS-illuminated umgesetzt. In einer Pressebesprechung wurde der neue Vorstand mit Herrn Udo van Meeteren als Ehrenvorsitzendem vorgestellt.
Ein besonderes Highlight im Dezember war der Vortrag im Stadtmuseum zu Joseph Beuys durch Professor Manheim, dem früheren Kurator von Schloss Moyland, der grundsätzliche Aussagen zu Beuys machte. Anhand von Forschungen und Augenzeugenberichten war die Erkenntnis, dass Beuys nicht abgeschossen worden ist, sondern mit seinem Flieger mangels ausreichender Kenntnisse des Piloten eine Bruchlandung verursacht hat mit der Folge, dass der Pilot starb und Beuys in ein Wehrmachtskrankenhaus übergeben worden ist. In dem Vortrag wurde deutlich, dass Beuys viele Geschichten um sich herum gerankt hat, die aber zu ihm und seiner Aussage: „Jeder Mensch ist ein Künstler“, gehören. Am 2.12. wurde die verdienstvolle Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel verabschiedet. Pünktlich zu diesem Zeitpunkt erschien das von Herlinde Koebl herausgegebene Buch „Angela Merkel, Porträts 1991 – 2021“. Darin hat unsere Tochter Kristina zusammen mit Sir Christopher Clark den Essay „Die Ära Angela Merkel“ verfasst.
Am 10.12. wies der Bilker Heimatfreund Toni Feldhoff auf die bei Ausschachtungsarbeiten am 8. Dezember entdeckten Festungsreste aus der Bauzeit der von Jan Wellem 1709 beschlossenen umfassenden Stadterweiterung nach Süden bis zum Landtag in einem Bogen vom Graf-Adolf-Platz über den Fürstenwall. Dabei handelt es sich um den ersten sichtbaren Beweis der von Sarto, Persee und Drianne als Bauunternehmer nach dem Festungsplan von Michael Cagnon errichteten Circumvallationsmauer, deren Weiterbau nach dem Tode Jan Wellems 1716 gestoppt worden ist. Die bei der Stadt hinterlegten Pläne standen der Baustelle nicht zur Verfügung.
Am 19. Dezember konnte die Entscheidung von Prof. Dr. Christoph Zöpel, die Stadt, durch die Bewilligung der Mittel für den Bau der Tieflegung der Rheinuferstraße, an den Rhein zurückzuführen, durch die Verleihung des Hans-Maes-Preises für Denkmalpflege entsprechend gewürdigt werden. Trotz Corona wurde die Veranstaltung im Hetjens-Museum mit entsprechenden Auflagen durchgeführt, wobei die Krippenausstellung im Saal eine wunderbare Einstimmung in die Weihnachtszeit war. Die Veranstaltung fand auch vor dem Hintergrund statt, noch einmal mahnend auf die vom Land beabsichtigte und völlig überflüssige Änderung des Denkmalschutzgesetzes hinzuweisen. Das nordrhein-westfälische Denkmalschutzgesetz gilt als eines der besten in der Bundesrepublik. Darin waren sich die Gäste der Stiftung, die AGD und der IKD 100 Prozent mit dem Minister a. D., Professor Dr. Christoph Zöpel, in seiner Amtszeit oberster Denkmalschützer des Landes NRW einig.
Am 23.12. reisten wir wieder nach Hollola in die Heimat meiner Frau in Südfinnland, wo in Lahti jährlich die Skiweltmeisterschaften ausgetragen werden. Hier können wir wie im Vorjahr im Kreis der großen Verwandtschaft, besinnliche Feiertage verbringen und hoffentlich die trockene Kälte in der verschneiten Winterlandschaft genießen.